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von EvilEve » Do 29. Nov 2012, 19:06
Huhu ^.^
Die Frage, die du dir auch beantworten solltest ist: Schaffst du es dich ~4 Semester lang zu motivieren, Grundlagen zu büffeln? Viel mit Anwendung ist da nämlich m.E. nach erstmal nicht (zumindest nicht so, als dass man das auf dem Kenntnisstand normalerweise schon erkennen kann.) Was auch dann manchmal dazu führt, dass man den Eindruck hat, besser nichts von all dem zu hinterfragen, was man da rechnen soll.
Und dass wir hier nicht wirklich Semesterferien haben, sollte man auch nicht verschweigen. Gibt zwar die vorlesungsfreie Zeit, aber da ist etwa mit Abstand von einer Woche jeweils ne Klausur reingelegt. Und die Woche braucht man auch Vollzeit zum Lernen. Vollzeit dann meist auch ohne freie Wochenenden.
Dass die Noten (zumindest im Bachelor) nicht so dolle sind, wurde ja auch schon angesprochen. Nichtsdestotrotz wird das trotzdem gewürdigt, wenn du von der RWTH kommst (oder einer der TU9 im Allgemeinen). Auch wenn man sich da nichts drauf einbilden sollte - aber die Leute wissen, dass die Noten hier mies sind.
Ansonsten sei zum Arbeitsaufwand unterm Semester gesagt, dass man eigentlich jedes Semester mindestens ein Praktikum (nicht Industrie, sondern Versuche an nem Institut) hat - manchmal auch 2 - und dass das schon Zeit fressen kann. Aber da reden wir vllt von 3-4h pro Woche und Praktikum (die Informatik-Praktika können auch 8h fressen, je nachdem was man sich da zusammenbastelt an bugs S: ). Ob du unterm Semester lernen willst (bzw. musst) oder nicht, wirst du spätestens nach einem Semester feststellen. Ich empfehle es in den ersten Semestern aber durchaus. Und sei es nur aus Geselligkeit. Insbesondere dann, wenn du zu jenen gehörst, die in der Schule nicht (viel) lernen mussten. An der RWTH fangen sie alle an. (Bis auf die 0.5% Ausnahmen, die jeder Jahrgang hat...)
Auch wenn sich das nun alles so liest, als wäre ich total gestresst oder unglücklich mit dem Studium, muss ich sagen, dass das definitiv nicht der Fall ist. Das was dir hier neben sehr breiten Grundlagen beigebracht wird, ist vor allem: Frusterprobtheit. Das zu lernen und zu verinnerlichen macht nicht unbedingt immer Spaß, aber es bringt einem echt was. Fachwissen eignet man sich dadurch hinterher in 2 Wochen an. Zähne zusammenbeissen, ranklotzen, Sachen solange schief angucken und hinterfragen bis ne Lösung zum Problem da ist - das lernst du hier im Studium. Und seit Semester 4/5 find ich das Studium richtig geil (davor halt eher ne "mal gucken"-Haltung), einfach weil ab dann die Sachen mal in ner Anwendung erklärt werden, oder wie wo welche Effekte durch welche "Tricks" genutzt werden.
Schöne, interessante Jobs solltest du mit nem ET-Studium anner RWTH schon finden (ich erfreue mich gerade an einem Praktikum in der Forschung- und Entwicklungsabteilung eines großen Konzerns ^_^). Was du unter "guter" Bezahlung verstehst, weiss ich nicht aber mit Master liegen die Einstiegsgehälter momentan so bei 40-50k im Jahr. Ich find das schon ganz oke. Wird bestimmt auch die 100h/Woche-Verträge für 120k geben, aber ob man das unbedingt will... ^^
und zur Frage Uni/FH/dual - wenn du hinterher in die Forschung willst, steht vermutlich auch ein Doktor zur Diskussion. Und spätestens dafür ist die Uni dann das Mittel der Wahl.
Grüße ^_^