Hey!
Also wenn man Leute fragt, wie sie Aachen finden, dann spaltet sich das meiner Erfahrung nach in 2 Gruppen auf:
Zum einen sind da die Leute, die vorher sehr ländlich in irgendwelchen Dörfern gewohnt haben und Aachen toll finden, weil sie auf einmal in einer Stadt sind und vielmehr los ist als in ihrer Heimat. Dann gibts die Leute, die aus größeren Städten kommen und für die wirkt Aachen oft recht beschaulich, weil man natürlich einfach nicht soviel Auswahl an Allem hat, wie in z.B. Köln oder Düsseldorf. Aber letzten Endes hängts einfach davon ab, was für dich an einer Stadt wichtig ist. Bist du eher der Großsstadttyp, dann wirst du dich in Aachen vielleicht etwas eingeengt fühlen, aber wenn du eine Stadt zu schätzen weißt, in der man immer noch alles hat und sogar die ganze Stadt problemlos zu Fuß erschließen kann, dann wirst du Aachen mögen

Man merkt, dass es eine Studentenstadt ist, jedes mal, wenn ich wieder bei meinen Eltern bin und durch die Straßen laufe, bin ich erschrocken, wieviele alte Menschen es doch gibt haha

Also gerade der Innenstadtbereich (weil dort auch die meisten Hörsaalgebäude sind) ist halt immer von Studenten überflutet. Du hast natürlich auch Clubs und Bars/Kneipen, die Auswahl ist allerdings wie gesagt nicht gigantisch und über eines musst du dir im klaren sein: In Aachen herrscht dank der vielen Ingenieursstudiengänge doch merkbarer Männerüberschuss. Dafür ist man dann in 45min in Köln ^^ Sobald du Aachen verlässt, wird es schnell ländlicher und wenn du nen Wald suchst, dann kannste dir ja mal den Aachener Wald angucken oder raus Richtung Eifel. Da solltest du ausreichend bedient sein! Es seidenn du möchtest Wald direkt in der Stadt (wo gibts bitte sowas?), da gibts dann höchstens den Westpark (im Sommer gut zum Grillen, wenn man nichts gegen große Menschenansammlungen hat), den Stadtpark (hier kann man auch ganz anständig Joggen) und den Lousberg (wohl am ehesten als "Wald" zu bezeichnen).
Zum Fitness-Studio (das RWTH-Gym) kann ich nur sagen: Ich bin dort seit Begin meiner Studienzeit in Aachen angemeldet und seit dem Ausbau vor 2 Jahren ist das Studio top ausgestattet! Das Equipment ist alles sehr hochwertig und ohne genau zu wissen, was dir da am wichtigsten ist, hier ne kurze Auflistung: Flachbänke, Negativ-Bank, Power-Racks, Kurzhanteln bis 50kg, ausreichend Langhanteln (auch bis 400kg belastbar, falls du es brauchst

), Dip-Ständer, Klimmzugstangen, Gerätschaften aller Art (u.A. auch Plate-Loaded und 45° Beinpresse), Ketten (wenn du mal den Vikinger in dir rauslassen möchtest oder einfach gerne Westside trainierst), Cardio-Equipment (Laufbänder, C2-Rudermaschinen, Stepper, Fahrräder, Spinning-Bikes etc...) usw. usf. Die Trainer sind auch alle sehr nett und generell ist das Publikum sehr angenehm. Nur am späten Nachmittag kann es schonmal recht voll werden.
Kinotechnisch gibts in der Innenstadt das Cineplexx im Kapuzinerkaree (großes, modern ausgestattetes Kino) und den Eden Palast (3min zu Fuß vom Cineplexx entfernt) => Für weitere Informationen google mal einfach. Diesbezüglich habe ich nie was vermisst
Die RWTH kann man hassen oder lieben, Fakt ist: Das Studium ist subjektiv sehr anstrengend, wie das im Vergleich zu anderen Unis aussieht kann ich dir nicht sagen, da ich nur an der RWTH bisher war (Auslandssemester mal ausgenommen). In der Klausurphase wirst du die Uni verteufeln, aber das geht dir sicher nicht nur in Aachen so. Abgesehn davon bietet die RWTH dir sowohl im nationalen als auch im internationalen Vergleich Möglichkeiten, die dir wenig andere Unis bieten können. Die Auswahl an Fächern gerade im Master ist sehr gut, genau wie der Ruf der Uni. Es gibt eine Vielzahl an Instituten und somit ist nahezu jeder Bereich der Elektrotechnik abgedeckt. Das ist gerade dann sehr nützlich, wenn man später mal Bachelor- oder Masterarbeiten sucht, oder vielleicht möchte man ja auch schonmal als HiWi etwas in die Forschung reinschnuppern und fürs Lernen interessanter Dinge bezahlt werden

Die "Qualität" der Professoren in punkto Lehre deckt im Prinzip das ganze Spektrum ab. Es gibt Professoren, denen merkt man an, dass sie eigentlich keine Lust haben Vorlesungen zu halten und das sie didaktisch nichts drauf haben, dann wiederum gibt es andere Professoren, die es verstehen einem komplizierte Sachverhalte verständlich zu erklären und auch noch Spaß an der Sache zu vermitteln. Generell wird die empfundene Qualität der Lehre immer besser, je weiter du im Studium kommst. Das muss man mal aus Sicht der Professoren sehen: Zum 20ten mal ne Gruppe Erstis erklären, was ein Kondensator ist, macht einfach irgendwann keine Laune mehr. Aber in den späteren Vorlesungen gehts dann ja häufig um Themen, die den Professoren selber sehr am Herzen liegen und dann wirds spannend

Zur Schwierigkeit der verschiedenen Semester: Generell steigert sich der Schwierigkeitsgrad kontinuierlich vom ersten Semester an bis zum Schluss, nur passt du dich mit der Zeit daran an und - wie man so schön sagt - wächst mit deinen Aufgaben. Generell gilt: Wer fleißig ist, ein gewisses Grundverständniss für Mathematik hat und die Motivation hat kontinuierlich sich weiter zu entwickeln, der braucht sich keine Sorgen machen. Von schlechten Noten im Bachelor sollte man sich da nicht zu sehr entmutigen, später holt man meistens im Master wieder einiges raus. Wer allerdings glaubt ein Genie zu sein und nicht weiß, wie man anständig lernt, der wird mit recht hoher Wahrscheinlichkeit schnell mit dem Gesicht zuerst auf dem Boden landen. Nicht, weil diese Personen die in den Vorlesungen vermittelten Sachverhalte nicht verstehen, sondern weil Klausuren häufig so vollgepackt sind, dass man ohne eine gewisse Übung und damit Geschwindigkeit im Lösen der Aufgaben, nicht durchkommen wird.
Falls du dich für Aachen entscheidest, so ist der Mathe-Vorkurs sehr zu empfehlen. Nicht unbedingt wegen dem eigentlichen Vorkurs, sondern weil man dort immer viele Leute kennen lernt. Einen großen Teil meines jetztigen Freundeskreises in Aachen habe ich bereits in den ersten Tagen des Vorkurses kennen gelernt. Das geht sicher vielen weiteren Aachenern sehr ähnlich.
Keine Vorkentnisse in Informatik zu haben ist erstmal kein Beinbruch, allerdings solltest du ein gewisses Grundinteresse fürs Programmieren mitbringen. Der typische Etechniker, egal welcher Fachrichtung, wird sowohl beim Bearbeiten von Abschlussarbeiten als auch später im Beruf einen beträchtlichen Anteil seiner Zeit am Computer mit programmieren verbringen. Alles wird simuliert, egal ob es Stromnetze, Elektromotoren, Funkübertragungsstrecken oder Mikroprozessoren sind. Die Handwerkskunst des Programmierens lernst du dann schon noch, allerdings wirst du da zugegebener Maßen recht viel Autodidaktisch lernen müssen, weil es einen Kurs "Programmieren" in dem Sinne meines Wissens nach nicht gibt. Es gibt 2 Informatik-Praktika, in denen allerdings schon ein gewisses Grundverständniss vom Programmieren in C(++) vorrausgesetzt wird und auch in Grundgebiete der Informatik 1 wurde zumindest damals ein klein wenig gezeigt. Das wars dann aber auch.
So, denke das reicht, falls ich was vergessen habe, dann dürfen gerne andere den Rest übernehmen
