Studieren in Aachen

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Krachi
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Studieren in Aachen

Beitrag von Krachi » Sa 2. Mär 2013, 15:02

Moin!

Wollte mal wissen, wie Aachen als Stadt so ist. War noch nie dort, habe nur gehört, dass es recht schön sein soll.
Gibts schöne Kneipen? Hat man die Möglichkeit in irgendnem Wäldchen laufen zu gehen, ich bin nicht so der Fan vom Stadtlauf?
Ist das Fitnesscenter der RWTH gut? Da ich Krafttraining seit mehreren Jahren betreibe suche ich nen gutes Studio, das der RWTH wäre am günstigsten, nur frage ich mich, ob dort auch passendes Zubehör ist.
Wo ist das beste Kino?

Wie findet ihr allgemein die RWTH? Sind die Professoren gut? Welches Fach ist in Elektrotechnik Horror (Mathe, GET...)? Ein Freund meinte, Physik wäre in Maschbau ziemlich hart, trotz Leistungskurs vorher.
Hab "nur" Mathematikgrundkurs, bin ich mit dem Vorkurs trotzdem gut dabei? Welches Semester empfandet ihr als am schwierigsten?

Achja, ich habe so gut wie keine Vorkenntnisse in Informatik, habe gerade mal "Hello World" bei C++ programmiert. :D Kommt man trotzdem gut klar?

Wäre cool, wenn ihr mir ein paar, bzw. alle Fragen beantworten würdet, danke! :mrgreen:

MAB
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Re: Studieren in Aachen

Beitrag von MAB » Sa 2. Mär 2013, 15:55

Hey!

Also wenn man Leute fragt, wie sie Aachen finden, dann spaltet sich das meiner Erfahrung nach in 2 Gruppen auf:
Zum einen sind da die Leute, die vorher sehr ländlich in irgendwelchen Dörfern gewohnt haben und Aachen toll finden, weil sie auf einmal in einer Stadt sind und vielmehr los ist als in ihrer Heimat. Dann gibts die Leute, die aus größeren Städten kommen und für die wirkt Aachen oft recht beschaulich, weil man natürlich einfach nicht soviel Auswahl an Allem hat, wie in z.B. Köln oder Düsseldorf. Aber letzten Endes hängts einfach davon ab, was für dich an einer Stadt wichtig ist. Bist du eher der Großsstadttyp, dann wirst du dich in Aachen vielleicht etwas eingeengt fühlen, aber wenn du eine Stadt zu schätzen weißt, in der man immer noch alles hat und sogar die ganze Stadt problemlos zu Fuß erschließen kann, dann wirst du Aachen mögen ;-) Man merkt, dass es eine Studentenstadt ist, jedes mal, wenn ich wieder bei meinen Eltern bin und durch die Straßen laufe, bin ich erschrocken, wieviele alte Menschen es doch gibt haha :D Also gerade der Innenstadtbereich (weil dort auch die meisten Hörsaalgebäude sind) ist halt immer von Studenten überflutet. Du hast natürlich auch Clubs und Bars/Kneipen, die Auswahl ist allerdings wie gesagt nicht gigantisch und über eines musst du dir im klaren sein: In Aachen herrscht dank der vielen Ingenieursstudiengänge doch merkbarer Männerüberschuss. Dafür ist man dann in 45min in Köln ^^ Sobald du Aachen verlässt, wird es schnell ländlicher und wenn du nen Wald suchst, dann kannste dir ja mal den Aachener Wald angucken oder raus Richtung Eifel. Da solltest du ausreichend bedient sein! Es seidenn du möchtest Wald direkt in der Stadt (wo gibts bitte sowas?), da gibts dann höchstens den Westpark (im Sommer gut zum Grillen, wenn man nichts gegen große Menschenansammlungen hat), den Stadtpark (hier kann man auch ganz anständig Joggen) und den Lousberg (wohl am ehesten als "Wald" zu bezeichnen).

Zum Fitness-Studio (das RWTH-Gym) kann ich nur sagen: Ich bin dort seit Begin meiner Studienzeit in Aachen angemeldet und seit dem Ausbau vor 2 Jahren ist das Studio top ausgestattet! Das Equipment ist alles sehr hochwertig und ohne genau zu wissen, was dir da am wichtigsten ist, hier ne kurze Auflistung: Flachbänke, Negativ-Bank, Power-Racks, Kurzhanteln bis 50kg, ausreichend Langhanteln (auch bis 400kg belastbar, falls du es brauchst ;) ), Dip-Ständer, Klimmzugstangen, Gerätschaften aller Art (u.A. auch Plate-Loaded und 45° Beinpresse), Ketten (wenn du mal den Vikinger in dir rauslassen möchtest oder einfach gerne Westside trainierst), Cardio-Equipment (Laufbänder, C2-Rudermaschinen, Stepper, Fahrräder, Spinning-Bikes etc...) usw. usf. Die Trainer sind auch alle sehr nett und generell ist das Publikum sehr angenehm. Nur am späten Nachmittag kann es schonmal recht voll werden.

Kinotechnisch gibts in der Innenstadt das Cineplexx im Kapuzinerkaree (großes, modern ausgestattetes Kino) und den Eden Palast (3min zu Fuß vom Cineplexx entfernt) => Für weitere Informationen google mal einfach. Diesbezüglich habe ich nie was vermisst ;)

Die RWTH kann man hassen oder lieben, Fakt ist: Das Studium ist subjektiv sehr anstrengend, wie das im Vergleich zu anderen Unis aussieht kann ich dir nicht sagen, da ich nur an der RWTH bisher war (Auslandssemester mal ausgenommen). In der Klausurphase wirst du die Uni verteufeln, aber das geht dir sicher nicht nur in Aachen so. Abgesehn davon bietet die RWTH dir sowohl im nationalen als auch im internationalen Vergleich Möglichkeiten, die dir wenig andere Unis bieten können. Die Auswahl an Fächern gerade im Master ist sehr gut, genau wie der Ruf der Uni. Es gibt eine Vielzahl an Instituten und somit ist nahezu jeder Bereich der Elektrotechnik abgedeckt. Das ist gerade dann sehr nützlich, wenn man später mal Bachelor- oder Masterarbeiten sucht, oder vielleicht möchte man ja auch schonmal als HiWi etwas in die Forschung reinschnuppern und fürs Lernen interessanter Dinge bezahlt werden :)
Die "Qualität" der Professoren in punkto Lehre deckt im Prinzip das ganze Spektrum ab. Es gibt Professoren, denen merkt man an, dass sie eigentlich keine Lust haben Vorlesungen zu halten und das sie didaktisch nichts drauf haben, dann wiederum gibt es andere Professoren, die es verstehen einem komplizierte Sachverhalte verständlich zu erklären und auch noch Spaß an der Sache zu vermitteln. Generell wird die empfundene Qualität der Lehre immer besser, je weiter du im Studium kommst. Das muss man mal aus Sicht der Professoren sehen: Zum 20ten mal ne Gruppe Erstis erklären, was ein Kondensator ist, macht einfach irgendwann keine Laune mehr. Aber in den späteren Vorlesungen gehts dann ja häufig um Themen, die den Professoren selber sehr am Herzen liegen und dann wirds spannend :)
Zur Schwierigkeit der verschiedenen Semester: Generell steigert sich der Schwierigkeitsgrad kontinuierlich vom ersten Semester an bis zum Schluss, nur passt du dich mit der Zeit daran an und - wie man so schön sagt - wächst mit deinen Aufgaben. Generell gilt: Wer fleißig ist, ein gewisses Grundverständniss für Mathematik hat und die Motivation hat kontinuierlich sich weiter zu entwickeln, der braucht sich keine Sorgen machen. Von schlechten Noten im Bachelor sollte man sich da nicht zu sehr entmutigen, später holt man meistens im Master wieder einiges raus. Wer allerdings glaubt ein Genie zu sein und nicht weiß, wie man anständig lernt, der wird mit recht hoher Wahrscheinlichkeit schnell mit dem Gesicht zuerst auf dem Boden landen. Nicht, weil diese Personen die in den Vorlesungen vermittelten Sachverhalte nicht verstehen, sondern weil Klausuren häufig so vollgepackt sind, dass man ohne eine gewisse Übung und damit Geschwindigkeit im Lösen der Aufgaben, nicht durchkommen wird.

Falls du dich für Aachen entscheidest, so ist der Mathe-Vorkurs sehr zu empfehlen. Nicht unbedingt wegen dem eigentlichen Vorkurs, sondern weil man dort immer viele Leute kennen lernt. Einen großen Teil meines jetztigen Freundeskreises in Aachen habe ich bereits in den ersten Tagen des Vorkurses kennen gelernt. Das geht sicher vielen weiteren Aachenern sehr ähnlich.

Keine Vorkentnisse in Informatik zu haben ist erstmal kein Beinbruch, allerdings solltest du ein gewisses Grundinteresse fürs Programmieren mitbringen. Der typische Etechniker, egal welcher Fachrichtung, wird sowohl beim Bearbeiten von Abschlussarbeiten als auch später im Beruf einen beträchtlichen Anteil seiner Zeit am Computer mit programmieren verbringen. Alles wird simuliert, egal ob es Stromnetze, Elektromotoren, Funkübertragungsstrecken oder Mikroprozessoren sind. Die Handwerkskunst des Programmierens lernst du dann schon noch, allerdings wirst du da zugegebener Maßen recht viel Autodidaktisch lernen müssen, weil es einen Kurs "Programmieren" in dem Sinne meines Wissens nach nicht gibt. Es gibt 2 Informatik-Praktika, in denen allerdings schon ein gewisses Grundverständniss vom Programmieren in C(++) vorrausgesetzt wird und auch in Grundgebiete der Informatik 1 wurde zumindest damals ein klein wenig gezeigt. Das wars dann aber auch.

So, denke das reicht, falls ich was vergessen habe, dann dürfen gerne andere den Rest übernehmen :D

charder
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Re: Studieren in Aachen

Beitrag von charder » Sa 2. Mär 2013, 16:07

Hi, kennst du schon das 1. Semesterheft? https://www.fset.rwth-aachen.de/wordpre ... ft2011.pdf

Das steht einiges zum Studium und der Stadt drin. Die Umgebung ist zum Laufen geradezu ideal, es gibt vom geraden Feldweg bis zum Waldweg mit ordentlicher Steigung alles. Und Wäldchen ist etwas untertrieben. Einige Stunden kann man da schon drin rumlaufen, wenn man vom Überqueren einiger Straßen absieht. (Der Schwarzwald ist es natürlich auch nicht, es gibt keine Bären und Verlaufen gestaltet sich bei der Menge an Schildern und Wegen als schwierig)

Und zu den Klausuren, es ist hart, aber unmöglich ist es auch nicht. Ich möchte mal behaupten, als Schüler kann man sich die Lernsituation/Druck hier nicht vorstellen. Da muss man reinwachsen. Und außerdem ist das Empfinden von Mensch zu Mensch so unterschiedlich, dass ein paar Einzelaussagen dich kaum weiterbringen. Du musst einfach rausfinden, ob es das Richtige für dich ist.

Im Studium wird dir alles von Grund auf erklärt, allerdings in einem rasanten Tempo. Im ersten Semester besteht die Kunst darin, den Punkt zu erkennen, wo das Wiederholen endet und neuer Stoff unterrichtet wird. Ab da sollte man konsquent nacharbeiten um nicht abgehängt zu werden, anonsten hat man mehr Arbeit/Stress vor der Klausur (Das passiert allerdings fast jedem und immer wieder^^, somit ist etwas Stress garantiert ;-) ). Physik 1 z.B. ist 90% Wiederholung des Physik LK's, da reicht es für manche nur die Vorlesung zu besuchen und vor der Klausur die Aufgaben zu rechnen. Hast du keine Grundkenntnisse in Informatik empfiehlt es sich, schon früh die Übungen zu rechnen und Verständnisprobleme sofort zu klären.

Krachi
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Re: Studieren in Aachen

Beitrag von Krachi » Sa 2. Mär 2013, 16:13

Wow danke!
Sehr informativ. :mrgreen:

Mhm, das mit den Frauen finde ich etwas beängstigend. Fällt einem das stark ins Auge, oder ist das nur ein Vorurteil? :roll:
Grundsätzlich fand ich Zeiten, in denen ich Freundinnen hatte sehr angenehm, da man einfach gesagt jemanden hat, dem man nahe steht.
Fünf Jahre ohne Freundin stelle ich mir hart vor, aber ich habe echt keinen Schimmer, wie die Situation vor Ort ist, aber wenn man sich mal ING-Studiengänge anschaut, kriegt man etwas Bammel. :mrgreen:

hansiwursti
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Re: Studieren in Aachen

Beitrag von hansiwursti » Sa 2. Mär 2013, 20:35

... Auch zum Thema Frauen bietet sich der Vorkurs an, man kann dort nämlich nicht nur Kontakte mit Männern, sondern durchaus auch mit Frauen knüpfen! Ich kenne einige Beziehungen, die ihren Urpsrung noch in dieser frühen Zeit haben! Es ist mit Sicherheit kein Problem, hier in Aachen Frauen kennen zu lernen, der Markt ist u.U. nur recht schnell abgegrast bzw. die Frauen werden doch recht zurückhaltend, wenn sie dauernd angegraben werden. Man kann in Clubs manchmal doch die seltsamsten Dinge sehen (hier erfüllen unsere stählernen Freunde der Fachrichtung Maschinenbau doch trotz allem oft zu viele Klischees...).

... Und zum Thema Schwierigkeitsniveau/Belastung: Ich muss MAB wiedersprechen, dass die Schwierigkeit über die Semester konstant zunimmt. Vielmehr ist es so, dass der Grad der Komplexität in den Fächern und die Hässlichkeit der Klausuren im 3. und 4. Semester ihren Höhepunkt erreicht und von da an höchstens gleich bleibt. Im Master ist danach vieles deutlich einfacher, das hängt aber dann speziell auch von der gewählten Fachrichtung und den gewählten Fächern ab.

careman
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Re: Studieren in Aachen

Beitrag von careman » Mo 4. Mär 2013, 00:15

Zum Thema Frauen habe ich irgendwie eine andere Meinung: gut, durch die Uni hab ich hier auch noch nie eine kennengelernt, aber im Nachtleben finde ich es eigtl. recht einfach..klar, es ist anders als in Köln, wo jede 2te, die man anspricht, direkt mit einem in die Kiste hüpft, aber das sucht man ja auch nicht immer ;) Wenn man nicht schüchtern ist, lernt man auch in Aachen genug Frauen kennen.

Ist aber auch nur meine Meinung und ich weiß, dass die meisten Leute anderer Meinung sind ;)

Krachi
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Re: Studieren in Aachen

Beitrag von Krachi » Mi 6. Mär 2013, 21:37

careman hat geschrieben:Zum Thema Frauen habe ich irgendwie eine andere Meinung: gut, durch die Uni hab ich hier auch noch nie eine kennengelernt, aber im Nachtleben finde ich es eigtl. recht einfach..klar, es ist anders als in Köln, wo jede 2te, die man anspricht, direkt mit einem in die Kiste hüpft, aber das sucht man ja auch nicht immer ;) Wenn man nicht schüchtern ist, lernt man auch in Aachen genug Frauen kennen.

Ist aber auch nur meine Meinung und ich weiß, dass die meisten Leute anderer Meinung sind ;)
Klingt beruhigend... :mrgreen: Ja ich habe so manch böses gehört, allerdings von Leuten die zu schüchtern sind, wird wohl daran liegen. :roll:

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