Nach Einsicht SS 2012

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Weranders
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Nach Einsicht SS 2012

Beitrag von Weranders » Mi 26. Sep 2012, 02:02

Hallo zusammen.

Ich würde gerne meine Erfahrung der Einsicht hier zusammenfassen:


Zunächst hat die Klausureinsicht zur Systemtheorie fast allen in NRW gültigen Richtlinien widersprochen. Der Link hierzu der RWTH-AStA:

http://www.asta.rwth-aachen.de/lehre/pr ... gseinsicht

Punkt 1:
"Dem Kandidaten soll die Möglichkeit eröffnet werden, die Bewertung nachzuvollziehen"
Das heißt konkret, dass in einer Einsicht eine Musterlösung vorliegen muss oder die Korrektur angemessen erklärt werden muss.

Keine Musterlösung. Nichtmal eine Aufschlüsselung der Punktvergabe nach Teilaufgaben. Eine Nachvollziehung war nur nach expliziter Nachfrage möglich und in der vorgegeben Einsichtszeit nicht zu machen, insbesondere beim Korrekteur der Teilaufgabe 3 absolut unmöglich, da dieser nicht über die entsprechenden Deutsch/Englischkenntnisse verfügt. Weiteres hierzu siehe weiter unten.

Punkt 2:
"Dem Prüfling ist ausreichend Zeit und Platz zur Einsichtnahme zur Verfügung zu stellen"
Du hast also das Recht darauf, deine Korrektur nicht im Stehen durchgucken zu müssen. Außerdem darfst du nicht nach einer Zeit die deutlich unter der Zeit liegt, die du zum Nachrechnen brauchen würdest, hinausgeschmissen werden.

Ich wurde nach 15 Minuten aufgefordert zu gehen, obwohl allein das Nachvollziehen der eigenen Klausur und die Fehleranalyse weit mehr Zeit in Anspruch genommen hat. Erst recht ohne Lösungsvorlage. Der Hinweis auf dieses Recht wurde mit der erneuten Ermahnung zum Gehen beantwortet.

Punkt 3:
"Der Prüfungsteilnehmer kann sich Notizen machen und Auszüge anfertigen"
Dir darf während der Einsicht niemand verbieten, mit einem Bleistift auf einem separaten Blatt etwas aufzuschreiben oder auch komplette Aufgaben aus der Klausur abzuschreiben.

Wurde explizit verboten. Alle mitgebrachten Materialen mussten vor der Einsicht weggelegt werden.

Punkt 4:
"Ihm muss ferner ermöglicht werden, Kopien anzufertigen [..], gegebenfalls auch die Ablichtung der gesamten Arbeiten und Gutachten"
Falls du das möchtest, darfst du deine Klausur also kopieren, oder kopieren lassen (das wiederum darf der Lehrstuhl entscheiden). Hierbei darfst du auch die Kopie der gesamten Klausur verlangen. Du musst zwar die Kosten dafür tragen, allerdings muss der Lehrstuhl dies für sich kostenneutral halten. Sollte der Betrag deutlich zu hoch liegen, kannst du eine Quittung verlangen und mit dieser zu uns kommen.

Gut, eher nebensächlich. Hier weiss ich nicht, ob jemand danach gefragt hat. Bitte melden falls dies der Fall ist.


Zum Konkreten:

Ich habe in der Klausur über die Hälfte der Punkte erreicht. Leider unter 50. Es war mein Drittversuch. Ich habe insgesamt 56 Punkte in der zur Verfügung stehenden Zeit bearbeiten können (In der Einsicht berechnet). Ich verfasse diesen Post aus vorgenannten Gründen auch zunächst unter Synonym. Nach diesen Informationen soll jeder die Relevanz meines Posts beurteilen.

Wem es nicht aufgefallen ist: Hätte der Professor die Klausur mit 50%, also 44,5 Punkten, Bestehensgrenze bewertet, hätte er eine Durchfallquote von unter 10% gehabt. Mit der Bestehensgrenze von 50 Punkten liegt sie bei knapp über 15%. Kann Zufall sein, trotzdem in meinen Augen verdammt auffällig. Leider habe ich bis dato vom AStA keine Rückmeldung erhalten, ob es zulässig ist, die Bestehensgrenze an der Durchfallquote auszurichten.

Ein Kommilitone soll nach Rückfrage beim medit per E-Mail darüber informiert worden sein, dass 50% der Punkte zum Bestehen ausreichen. Ich bitte diesen, mich zu kontaktieren.

Ausserdem möchte ich jeden, der bei Aufgabe 3 (Reglerentwurf) 6 Punkte oder weniger erreicht hat und/oder einen Korrekturantrag gestellt hat, bitten, mich anzuschreiben. Der Korrekteur hat hier pauschal, auch bei geringsten Flüchtigkeitsfehlern, jeden Aufgabenteil mit 0 Punkten bewertet, und damit jeden Studenten potenziell 2 (!) Noten nach unten gestuft. Der Korrekteur hatte nichtmal genug Deutsch/Englischkenntnisse, um seine Entscheidungen zu Begründen.

Auch alle Leute, die bestanden haben, wurden durch die verzerrte Notenskala benachteiltigt. Eine auf die üblichen 50% skalierte Notenskale ist unten angehängt.


Bitte leitet dies an alle Kommilitonen, die Systemtheorie geschrieben haben, weiter. Ich bin mir nach den Erfahrungen in der Einsicht fast sicher, dass jeder sich um mindestens eine Notenstufe verbessern kann, wenn wir gemeinsam Beschwerde einreichen. Ich werde bei genügend Beschwerden einen offenen Brief an Prof. Leonhardt verfassen.


Anhang 1: Persönliche Bemerkung
Auch wenn die Erhöhung der Bestehensgrenz von 50% (44,5 Pkt) auf 56% (50 Pkt) legitim sein sollte, ist das doch eine Blamage für den ganzen Lehrstuhl. Entweder soll hiermit die Durchfallquote künstlich erhöht werden, oder aber die Klausur ist im Vorfeld falsch gestellt worden.
Ausserdem ist mir gerade beim Ausrechnen der auf 50% skalierten Noten die Verzerrung aufgefallen. Wir alle sollten wirklich Einspruch einlegen. Bitte anschauen.

Anhang 2: Notenskale mit Basis von 44,5 Punkten + 5%/Notenschritt:

->Notenschritte bei 4,5 Pkt

<44,5 | 5,0
44,5 | 4,0
49 | 3,7
53,5 | 3,4
58 | 3,0
62,5 | 2,7
67 | 2,3
71,5 | 2,0
76 | 1,7
80,5 | 1,3
>85 | 1,0

nele86
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Re: Nach Einsicht SS 2012

Beitrag von nele86 » Mi 26. Sep 2012, 08:38

Hallo unbekannter Student.

Vorab: ich kann deinen Unmut verstehen.

Zum Lehrstuhl: ich formuliere es mal so: nach meiner Erfahrung und von der meiner Kommilitonen, bietet das Medit keine optimale Betreuung der Stundenten. Deshalb wundert mich ein solcher Fall einer Heraufstufung der Notengrenze (entgegen einer gewöhnlichen Herabstufung) überhaupt nicht. Gut ist, dass du dich direkt an den AstA gewandt hast. Allerdings weiß ich leider nicht, welche Zeit die brauchen um zu reagieren / zu handeln. Weitere Kontaktmöglichkeiten für dein Anliegen die mir einfallen sind die Fachschaft, die vielleicht auch Rat wissen könnten und (schon etwas höher) der Prorektor für Lehre an der RWTH Prof. Krieg samt seines Stabes, das Dezernat für Lehre (Kontaktdaten über die RWTH Seite). Inwiefern die aber helfen können weiß ich auch nicht.

Nach meiner Einschätzung bringt deine Beschwerde auf jeden Fall was, fraglich ist nur, ob du konkret bei deiner Systheo-Klausur noch davon profitierst oder ob einfach nur in Zukunft besser darauf geachtet wird. Bleib auf jeden Fall dran.

Gruß
Nele

slevn
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Re: Nach Einsicht SS 2012

Beitrag von slevn » Mi 26. Sep 2012, 19:11

Bin ebenfalls voll und ganz deiner Meinung.
Alles was man falsch machen kann, wurde falsch gemacht.
Falls du Unterstützung brauchst, würde ich mich einklinken.

chavotronic
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Re: Nach Einsicht SS 2012

Beitrag von chavotronic » Mi 26. Sep 2012, 20:22

Die Punkteverteilung anzufechten ist sicherlich schwer, zumals die Durchfallquote stark zurückgegangen ist.
Einen Anspruch auf Bestehen bei 50% ist meiner Meinung nach Urban Legend. Wenn viele Unis das so machen, heisst es ja noch lange nicht dass es so Gesetz ist.

Ich hätte allerdings auch auf eine Musterlösung gepocht, und würde es durchboxen mir diese Klausur nochmal in Ruhe anschauen zu können.

Wenn du im dritten Versuch warst, solltest du natürlich deine Kraft in intensive Vorbereitung für die MP stecken. Wenn dir nur ein paar Punkte zum bestehen gefehlt, sollte man es in der mündlichen doch reissen können.

TimSz
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Re: Nach Einsicht SS 2012

Beitrag von TimSz » Mi 26. Sep 2012, 23:36

Ich habe zwar seit Kurzem alle Klausuren (und Einsichten) hinter mir, möchte aber hiermit mitteilen, dass ich die Meinung von Weranders weitgehend unterstütze.

Leider gibt es noch viele Lehrstühle, bei denen die Einsicht m.E. unmöglich verläuft! Eine Zeitbegrenzung deutlich unter der Klausurzeit (also i.d.R. 90 min) halte ich bei "komplizierten" Klausuren nicht für sinnvoll. Was bringt eine Einsicht, wenn ich es nicht einmal schaffe, das durchzulesen, was ich geschrieben habe? Mal ganz abgesehen davon, dass man sich einige Wochen nach der Klausur (und ggf. bereits in der Vorbereitung einer anderen) wieder neu in das Thema eindenken muss.

Dass es keine Musterlösung für den Lösungsweg gibt, kann ich in einigen Fällen noch verstehen, aber es sollte zumindest einigermaßen erkennbar sein, was denn nun überhaupt verlangt war. Es macht doch sicher auch den Assistenten keinen Spaß, jedem Stundenten auf die Frage zu antworten "Was wäre denn bei der 2a richtig gewesen? Und was bei der 2b? Und...".

Dass die Punkteverteilung offengelegt werden sollte ist für mich auch eine Selbstverständlichkeit, die leider einige Lehrstühle ignorieren. Es ist doch Gesetz, dass die Klausuren von allen Studenten gleich bewertet werden sollen. Wie soll man das nachprüfen ohne jedes mal zu klagen? (Insbesondere wenn keine Kopien der Klausuren erstellt werden "dürfen").
Zuletzt geändert von TimSz am Do 27. Sep 2012, 01:36, insgesamt 1-mal geändert.

davidw
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Re: Nach Einsicht SS 2012

Beitrag von davidw » Do 27. Sep 2012, 01:12

Als jemand, der die Systheo I Klausur letztes Semester schreiben durfte, sehe ich die Sache etwas anders. Bei diesem Wiederholungsversuch hatte das Institut eine viel zu schwere Klausur gestellt, die deutlich zu lang war, um sie überhaupt bearbeiten zu können und zudem Themenbereiche abgefragt hat, die in der Übung nicht vorkamen. Der Schwierigkeitsgrad, die Aufgabentypen und der Umfang hatten dabei nichts mit den älteren Klausuren zu tun. Ich konnte die älteren Klausuren ohne Probleme rechnen und war bei dieser Klausur kurz davor, einfach aufzugeben, weil es keinen Sinn hatte.
Das Resultat war, dass die Klausur bei der Bewertung extrem hochgestuft werden musste, damit man eine akzeptable Quote hatte.

Ich wäre ziemlich sauer, wenn nun alle Klausuren vorher und alle Klausuren nachher einen guten Durchschnitt hätten und nur ich und die paar anderen Mitschreiber die einzige überschwere Klausur in Systhemtheorie I hätten schreiben müssen.
Deswegen war das Runterstufen der letzten Klausur nur fair gegenüber der Klausur davor, die viel schwerer war.

Dennoch muss das MedIT hier unbedingt etwas ändern. Es kann nicht sein, dass die Klausuren irgendwie nach Lust und Laune zusammengestellt werden und dann die Noten je nach Resultat gewichtet werden. Man muss wissen, was einen in einer Klausur erwartet und man muss die Klausur bestanden haben, wenn man die entsprechende Leistung in der Klausur erbracht hat. Auch wenn alle Studenten eine 1,0 erreichen würden, darf deswegen die Klausur nicht einfach härter bewertet werden. Sie muss immer gleich bewertet werden, es sei denn, sie war zu schwer und die Schuld lag beim Institut. Dann können die Noten aufgewertet werden.
Es geht an einer Universität nicht darum, dass man mit seinen Kommilitonen konkurriert, sondern darum, den Stoff zu lernen und dies in der Klausur unter Beweis zu stellen.
In der Klausur des letzten Semesters hatte man mit 50% der Punkte eine 1,0 und dieses Semester hat man mit 50% eine 5,0. Sowas kann einfach nicht sein.

Die Bestehensquoten und auch viele andere Dinge im Zusammenhang mit Klausuren sind an der RWTH ohnehin unter aller Sau. Das liegt nicht nur am hohen und immer stark schwankenden Schwierigkeitsgrad der Klausuren, sondern auch an den oft miserablen Materialien, die teilweise absichtlich vorenthalten werden, bewussten Irreführungen (ich erinnere mich an ET1 im ersten Semester, als man uns zum Üben "Aufgaben auf Klausurniveau" gab.) und diversen anderen Schikanen und Unfähigkeiten.
Ich würde mir wünschen, dass der Stoff linear, vollständig und verständlich vermittelt und dokumentiert wird und dass man nicht erst weiß, was einen in einer Klausur erwartet, nachdem man einmal durchgefallen ist.
Es ist wirklich lustig, wie schnell man hier im Drittversuch landen kann, ohne großartig irgendwas falsch gemacht zu haben. Es reicht ja, wenn man einmal mit falschen Erwartungen in eine Klausur gegangen ist oder mal Konzentrationsschwäche hatte und dann im Semester darauf zufällig einen besonders schweren Versuch zu erwischen (z.B. Gemb I letztes Jahr mit fast 90% Durchfallern) und dann darf man im letzten Versuch um seine Karriere bangen.
Es soll tatsächlich Universitäten geben, da hofft man, dass man eine 1 anstatt einer 2 hat und muss nicht wie hier jedes mal hoffen, dass man überhaupt bestanden hat.
Und dann diese ganzen Schikanen bei der Einsicht. Hat da etwa jemand etwas zu verbergen?

Es kann des weiteren auch nicht sein, dass Studenten zu tausenden Gefälligkeitsatteste vorlegen müssen - mit inoffizieller Billigung des ZPA - damit sie ihre Klausurplanung mit den vielen Wiederholungsversuchen irgendwie auf die Kette kriegen. Sowas ist eigentlich ein Betrugsversuch und für den Arzt ist es auch kein Bagatelldelikt. Dafür darf man als Arbeitnehmer gekündigt werden und Ärzte zahlen normalerweise hohe Geldstrafen bis zur Entziehung der Zulassung, wenn das rauskommt.
Man könnte ja auch einfach die Möglichkeit zur normalen Abmeldung von Wdh-Versuchen geben und sich das ganze Theater sparen.

IriZ
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Re: Nach Einsicht SS 2012

Beitrag von IriZ » Do 27. Sep 2012, 07:24

Das einzige, was mir dazu einfällt: Hast du Einspruch beim Prüfungsausschuss eingelegt? Wenn nicht, tu das!

chavotronic
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Re: Nach Einsicht SS 2012

Beitrag von chavotronic » Do 27. Sep 2012, 09:03

..Dann fragt der PA warum denn % viel mehr Leute bestanden haben als letztes Semester.

testuser
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Re: Nach Einsicht SS 2012

Beitrag von testuser » Do 27. Sep 2012, 09:04

Es geht an einer Universität nicht darum, dass man mit seinen Kommilitonen konkurriert, sondern darum, den Stoff zu lernen und dies in der Klausur unter Beweis zu stellen.
Das eine schließt das andere ja nicht aus. Ich sag nur eins "Curving". In den USA und vielen anderen Angelsächsischen Ländern ist es gang und gäbe. So können die potenziellen Arbeitgeber auch die Absolventen besser untereinander vergleichen. Das System motiviert auch die Studenten mehr zu lernen und sich besser auf die Klausur vorzubereiten.
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el-presidente
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Re: Nach Einsicht SS 2012

Beitrag von el-presidente » Do 27. Sep 2012, 10:38

Es gab bereits die Initiative bei PA Einspruch einzulegen wegen der Notenabstufung und der Bestehensgrenze >50%, vor allem weil das Institut wie gesagt einem Kommolitonen vor der Klausur zugesagt hat dass man mit 50% der Punkte bestanden hat:
Hej Dominik,
mit 50% der Punkte wirst Du auf jeden Fall bestanden haben. Es wird pro Minute der Klausurdauer einen Punkt
geben.
Viele Grüße
Katrin
Insgesamt ist das, was das medit hier veranstaltet, wirklich unter aller Sau, das sollten wir nicht einfach so hinnehmen..

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